Die Wahrheit über Innereien beim Barfen
Innereien? Viele Hundebesitzer rümpfen die Nase. Sie gelten als glibberig, riechen intensiv und werden häufig als minderwertig abgestempelt. Doch das ist ein fataler Irrtum! Innereien sind eine wahre Nährstoffbombe und für eine ausgewogene BARF-Ration unverzichtbar. Wieso? Das klären wir jetzt.
Innereien als natürlicher Bestandteil der Beute
Betrachtet man die Ernährung von wildlebenden Karnivoren wie Wölfen, fällt auf: Sie fressen ihre Beute nicht nur teilweise – sie verspeisen sie ganz! Und was wird zuerst gefressen? Genau, die Innereien! Denn sie enthalten hochkonzentrierte Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, die im reinen Muskelfleisch nicht in ausreichenden Mengen vorkommen.
In einem natürlichen Beutetier machen Innereien etwa 10-15% des Gesamtgewichts aus. Deswegen sollte auch eine ausgewogene BARF-Ration diesen Anteil berücksichtigen.
Welche Innereien sind besonders wichtig?
Nicht alle Organe sind gleichwertig. Manche enthalten besonders viele essenzielle Nährstoffe, andere weniger. Hier ein Überblick:
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Leber (30-40% des Innereienanteils)
Vitamin A, Kupfer, B-Vitamine, Eisen, Selen – eine wahre Nährstoffbombe! -
Niere
Hoher Gehalt an Natrium, Selen, Biotin, Kupfer, B-Vitaminen -
Milz
Reich an Eisen, Kalium und Phosphor -
Herz
Zählt eigentlich als Muskelfleisch, ist aber reich an Taurin -
Lunge
Mager, jedoch Taurinquellen für Katzen
Damit du dir keine Gedanken um die richtige Zusammensetzung machen musst, haben wir unsere Innereien-Würste in Rind und Poulet entwickelt. Sie enthalten alle wichtigen Organe im optimalen Gleichgewicht und machen es dir besonders einfach, deinen Hund bedarfsgerecht zu versorgen.
Sind Innereien nicht Entgiftungsorgane?
Ein weit verbreiteter Mythos besagt, dass Innereien wie Leber und Niere voller Schadstoffe sind. Das ist jedoch falsch! Diese Organe dienen nicht der Speicherung von Giftstoffen, sondern deren Ausscheidung. Problematisch sind eher Medikamentenrückstände und Umweltgifte, die sich im Fettgewebe eines Tieres einlagern können.
Lösung: Fleisch aus artgerechter Haltung oder Wildfleisch kaufen!
Wie viel Innereien braucht mein Hund?
Die Faustregel lautet: Etwa 15 % des tierischen Anteils in der BARF-Ration sollten aus Innereien bestehen.
Wie schon erwähnt, machen davon idealerweise rund 30 % Leber aus – der restliche Anteil kann gut mit Herz ergänzt werden.
Du bist dir bei der Aufteilung unsicher? Kein Problem! In unserem BARF-Rechner findest du die Option für die Fütterung nach Einzelkomponenten. Dort wird dir automatisch der passende Anteil an Leber und Herz berechnet – ganz ohne mühsames Rechnen.
Aber Vorsicht: Zu viele Innereien, besonders Leber, können schnell zu Durchfall führen. Ein Zuviel an Vitamin A ist nicht zu unterschätzen.
Wenn dein Hund empfindlich reagiert, kannst du die Innereien einfach über mehrere Tage hinweg aufteilen. So wird’s besser vertragen.
Hilfe! Mein Hund frisst keine Innereien!
Innereien können für Hunde ungewohnt sein. Falls dein Vierbeiner sie verschmäht, kannst du Folgendes versuchen:
- Leicht anbraten oder überbrühen mit kochendem Wasser
- Gewolft unters Futter mischen
- Mit besonders leckerem Futter kombinieren (z.B. Pansen)
Innereien ersetzen – Geht das?
Wenn dein Hund Innereien absolut nicht mag oder nicht verträgt, müssen die fehlenden Nährstoffe ersetzt werden:
- Vitamin A: Dorschlebertran
- B-Vitamine: Vitamin- Komplex, Eigelb
- Kupfer & Mangan: Meeresfrüchte, Kräuter
- Eisen: Blutmehl
Aber Vorsicht! Natürliche Quellen sind besser als synthetische Zusätze. Falls du unsicher bist, lass einen Ernährungsberater über deinen Futterplan schauen!
Fazit: Ohne Innereien kein ausgewogenes BARF!
Innereien sind kein minderwertiges Abfallprodukt, sondern für eine naturnahe Ernährung essenziell. Wer auf sie verzichtet, riskiert langfristig Nährstoffmängel. Und mal ehrlich: Wenn selbst Wölfe instinktiv zuerst zu den Innereien greifen – dann müssen sie wohl etwas ganz Entscheidendes liefern!
