Schluck für Schluck gesund - warum die Wasseraufnahme so wichtig ist

Schluck für Schluck gesund - warum die Wasseraufnahme so wichtig ist

Wasser ist Leben – das gilt für uns genauso wie für unsere Vierbeiner. Dennoch wird dem Trinkverhalten von Hund und Katze oft zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Dabei spielt die tägliche Wasseraufnahme eine entscheidende Rolle für Gesundheit, Verdauung, Stoffwechsel und Wohlbefinden. In diesem Beitrag erfährst du, wie viel Wasser Hunde und Katzen benötigen, was du bei der Napf-Hygiene beachten solltest – und mit welchen Tricks selbst trinkfaule Tiere zum Schlürfen animiert werden können.

Wie viel Wasser brauchen Hunde und Katzen?

Der tägliche Flüssigkeitsbedarf richtet sich nach Körpergewicht, Aktivitätslevel, Fütterung, Umgebungstemperatur und Gesundheitszustand. Als Richtwert gilt:

40–70 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag

Das bedeutet:

  • Eine 20 kg schwere Hündin braucht ca. 1 bis 1.4 Liter Wasser am Tag.

  • Eine 4 kg Katze etwa 200–280 ml – zumindest theoretisch.

Gerade bei sommerlichen Temperaturen oder bei aktiven Tieren kann der Bedarf jedoch deutlich steigen. Auch Krankheiten, Fieber oder bestimmte Medikamente können den Wasserhaushalt beeinflussen – ebenso wie stressige Situationen, z. B. Umzüge oder lange Autofahrten.

Katzen gelten grundsätzlich als schlechte Trinker. Das ist kein Zufall: Sie stammen ursprünglich aus trockenen Regionen, wo sie ihren Flüssigkeitsbedarf fast vollständig über Beutetiere deckten. Dieses Verhalten steckt vielen bis heute in den Genen.

Futterarten beeinflussen den Durst

Ein zentraler Punkt, der oft unterschätzt wird: Was im Napf landet, hat direkten Einfluss auf das Trinkverhalten.

  • Trockenfutter enthält nur etwa kaum Feuchtigkeit. Der Wasserbedarf muss also fast vollständig durch Trinken gedeckt werden.

  • Nassfutter enthält rund 60–80 % Wasser – ein Grossteil der Flüssigkeit wird direkt über die Nahrung aufgenommen.

  • BARF (Biologisch Artgerechtes Rohes Futter) besteht aus frischem Fleisch, Gemüse und Innereien und bringt ebenfalls einen Feuchtigkeitsgehalt von bis zu 80 % mit. Hunde und Katzen, die gebarft werden, brauchen deshalb oft weniger zusätzliches Wasser – der Körper bekommt bereits einen grossen Teil direkt über das Futter.

Ein klarer Vorteil für alle, die natürlich füttern und gleichzeitig auf eine gute Hydration achten möchten.

Wichtig: Die genannten Mengen sind Richtwerte – jedes Tier ist individuell. Faktoren wie Aktivität, Alter, Klima oder Gesundheitszustand können den Bedarf deutlich verändern.

Warum manche Tiere lieber draussen trinken

Viele Katzen – aber auch einige Hunde – trinken lieber aus der Pfütze im Garten als aus dem Napf neben dem Futternapf. Das hat seinen Ursprung im natürlichen Verhalten:

In der freien Wildbahn trinken Katzen nicht dort, wo sie auch fressen, um kontaminiertes Wasser durch Futterreste zu vermeiden. Auch wenn sich durch Zucht und Domestizierung vieles verändert hat, ist dieser Instinkt bei vielen noch aktiv. Besonders bei Katzen, die Freigang haben oder sehr ursprünglich geprägt sind.

Unser Tipp: Platziere den Wassernapf nicht direkt neben dem Futternapf. Besser sind mehrere Trinkstellen an ruhigen, gut erreichbaren Orten in der Wohnung oder im Garten.

Napf-Hygiene – klein, aber oho

Klingt banal, ist aber wichtig:
Ein schmutziger oder schleimiger Napf kann ein echter Trinkverderber sein.

Daher:

  • Täglich mit warmem Wasser reinigen

  • Am besten Glas, Edelstahl oder Keramik statt Kunststoff verwenden

  • Wasser 1–2x täglich frisch auffüllen

  • Trinkbrunnen oder fliessendes Wasser anbieten, wenn dein Tier es bevorzugt

Wenn das Trinken ausbleibt – hier unsere Tipps:

Gerade Katzen lassen sich nicht zwingen – aber ein bisschen überlisten geht. Das hilft:

  • Lauwarmes Wasser statt kaltem

  • Wasser an mehreren Orten zur freien Verfügung

  • Bewegtes Wasser – z. B. Trinkbrunnen

Und unser ganz persönlicher Geheimtipp:

Die Rind- oder Lammknochenbrühe.
Der feine Duft motiviert selbst trinkfaule Tiere – ganz ohne künstliche Aromen oder Zusätze. Einfach einen kleinen Schuss (ca. ein EL) der Brühe ins Trinkwasser geben. Das macht den Napf gleich viel interessanter – und liefert ganz nebenbei noch wertvolle Nährstoffe wie Kollagen und Mineralien.

Zu viel? Zu wenig? Wann es heikel wird

Verändert sich das Trinkverhalten plötzlich stark – nach oben oder unten – lohnt sich ein kritischer Blick. Trinkt dein Tier auffallend mehrmals täglich grosse Mengen, oder fast gar nicht, kann das auf gesundheitliche Ursachen hinweisen.

-> Im Zweifel: Bitte kontaktiere eine Fachperson, Tierärztin oder Tierarzt.
Lieber einmal zu viel nachfragen als wichtige Signale zu übersehen.

Fazit

Ob Hund oder Katze – eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist ein stiller Gesundheitsfaktor, den man nicht unterschätzen sollte. Besonders bei Trockenfütterung lohnt es sich, das Trinkverhalten gut im Auge zu behalten. Wer frisch füttert – etwa nach BARF – profitiert doppelt: mehr Nährstoffe und gleichzeitig mehr Feuchtigkeit im Futter. Und wenn mal nicht getrunken wird? Dann hilft manchmal ein kleiner Schluck Knochenbrühe – mit grosser Wirkung.